Das Unternehmen
Halle Karton GmbH Hornburger Straße 20, 06295 Lutherstadt Eisleben, OT RothenschirmbachIm November 2021 hat Ralf Schröder gemeinsam mit Schülern auf einer Kahlfläche Bäume gepflanzt. Mit Rohstoffnachschub für sein Unternehmen habe das nichts zu tun, der Firmenchef denkt viel weiter voraus und will etwas gegen den schadenhaften Zustand heimischer Wälder tun: „Wir müssen nachhaltig agieren. Aber auch wirtschaftlich“.
Schröders Firma Halle Karton liefert der Verpackungsindustrie Rohmaterial für verschiedene Druckverfahren sowie Wellpappe. Dafür kauft er weltweit Papier und Karton ein, das von Bäumen aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt, zum Teil auch Recyclingmaterial. Das hat sich das Unternehmen zertifizieren lassen. Das Kerngeschäft nennt sich „Ausrüsten“. Dabei werden die Papierrollen in ihren verschiedenen Spezial- und Standardqualitäten in das vom Kunden bestellte Format verarbeitet und druckfertig auf eine Palette gestapelt. „Als Mehrwert für den Kunden“ hat der Wirtschaftsingenieur das Geschäft um zusätzliche technische und logistische Dienstleistungen ergänzt: „Wir sind schnell, agil und versuchen dem Kunden eine Lösung zu präsentieren. Auch Sonderformate in kleinen Mengen sind möglich“, erklärt Schröder, seit 2013 geschäftsführender Gesellschafter. Damit konnte sich das Unternehmen zu einem führenden Spezialisten in einer Marktnische entwickeln.
Doch am gemieteten Firmensitz in Halle, wo Schröder Halle Karton seit 2007 mit zunächst zwei Mitarbeitern aufgebaut hat, gelangte der Betrieb schon einige Jahre später an seine Grenzen. Im vergangenen Jahr konnte Schröder nach langer Suche ein Gewerbegrundstück in Rothenschirmbach bei Eisleben erwerben, mit direkter Anbindung an die Autobahn A38. Dort hat das Unternehmen nicht nur die benötigten eigenen Lager- und Produktionsflächen, sondern der Firmenchef vermietet auch an Netzwerkpartner und will weitere vor- und nachgelagerte Prozesse ins Umfeld holen: „Wir müssen die logistischen Standortvorteile nutzen. In Zukunft werden wir als ConvertingService am Markt agieren.“
Für solche gewaltigen Investitionen braucht der 42-Jährige starke Finanzierungspartner. Einfach sei es nicht gewesen, erzählt er, Banken davon zu überzeugen, „dass man mit Papierverarbeitung wirklich Geld verdienen kann“. Neben dem Erwerb der Immobilie und der Investition in den Maschinenpark hat Schröder in 2021 auch alle Anteile des bisherigen Mehrheitsgesellschafters übernommen. Überzeugt von seinem auf weiteres Wachstum ausgerichteten Konzept hat er schließlich die Bürgschaftsbank, die an der Seite der Hausbank die Nachfolgefinanzierung besichert. „Das Vertrauen der BB hat uns geholfen, den gordischen Knoten zu zerschlagen. Weitere Finanzierungspartner haben das Engagement erkannt und ermöglichen nun die nächsten Wachstumsschritte.“